Der Charakter aus der Handschrift
Obwohl die Graphologie, die aus der im Schriftbild niedergelegten
Schreibbewegung Schlüsse auf charakter und Bildung des Schreibers zieht, sich
längst von der alten Geheimlehre zur anerkannten Wissenschaft hochgedient hat,
umgibt sie noch immer ein Hauch von Okkultem.
Neigungswinkel
- 1 = steile Schrift = Verstandsmensch, Selbstdisziplin,
Distanziertheit, kalte Natur
- 2 = schräge Schrift = ansprechbar, Empfindsam, starkes Gefühlsleben,
Unbesonnen
- 3 = überschräge Schrift = Leidenschaftlichkeit, Begeisterungsfähig,
Haltlos
- 4 = linksschräge Schrift = Anti-Stellung, Zurückhaltend, Unterdrückt
Gefühle
- Mischschriften = kein fester Charakter, Unerfahrenheit
Ober und Unterlängen
- Oberlänge betont = scharfer Verstand, geistige Interessen, viel
Idealismus
- Unterlänge betont = Ja zum Leben, gesunde Denkweise,
Wirklichkeitsnah
- Oberlänge zu klein = mangelnde geistige Beweglichkeit
- Unterlänge zu klein = sensibler Mensch
-
- Labil = Oberlängen schwanken zwischen betont und zu klein
- Lebensangst = Oberschleifen einzelner Buchstaben knicken ab
- falsche Illusionen = Oberlängen künstlich aufbläht
- Rücksichtslosigkeit = Oberschleife fehlt völlig (kleines f)
- Nervosität = Schleifchen oder Girlanden an magere Oberlängen
- übereifrig = Unterlänge einfach wegläßt
- unruhig im Triebhaften = mal kurz, mal lang betont
- schwer verträglich = Unterlängen scharf in die Breite zieht
Größe und Weite der Schrift
große Schrift = Kurzbuchstaben (keine Ober- und Unterlängen) ständig mehr als 3
mm und Langbuchstaben mind. 9-12 mm lang sind.
Kleine Schrift = Kurzbuchstaben weniger als 2 mm und Langbuchstaben
weniger als 6-9 mm lang
- Große Schrift = Tatendrang, Schaffensfreude, Impulsiv
- Kleine Schrift = Selbstbeherrschung, Konzentration, Unsicherheit
- Weite Schrift = aufgeschlossen, interessiert, Nachlässigkeit
- enge Schrift = Vorsichtig, Beherrscht, Ängstlich, Hemmungen
Zeilenabstand und Zeilenführung
- weiter Zeilenabstand = Respekt, Einzelgänger
- Enger Zeilenabstand = Kontaktfreudig, Engagiert, Kontaktarmut
- gerade Zeilen = Ordnung, Selbstdisziplin, Pflichtbewusst, Sturheit,
Phantasielos
- Steigende Zeilen = Optimismus, Unternehmungsgeist, Leichstsinn,
Überschätzung
- Fallende Zeilen = Pessimisten, Niederdrückend, Lebensangst
- Flach gewölbte Zeilen = kurzfristiger Eifer,
- Flach gehölte Zeilen = allmählich in Stimmung kommen
- Wellenförmig = Lebenskünstler, evtl Lügner, "Auf und Ab"
Form und Strickführung
- Schnörkeln und Schleifen = Schönheitssing, Ausdruckskraft,
Geltungsbedürfnis
- Voll und Rund = Phantasie, Sturheit
- Mager = Phantasielosigkeit, Scharfsinn, Sachlichkeit
- Vereinfachte Schrift = Sachlichkeit, primitive Denkweise
- Verbundene Schrift = zielbewusst, Unselbständig
- Unverbundene Schrift = Schlagfertigkeit, Einfallsreichtumg,
Sprunghaftigkeit
Schnelle und die langsame Schrift
- Schnellschreiben = viel Aktivität, lebhaft, lernbegierig, Hast,
Unruhe
- langsamschreiben = Bedachtsamkeit, Beharrungsvermögen,
Gelassenheit, Schwerfellig
"Das grosse Buch der Magischen
Kräfte", Erika Sauer,Basserman 1994
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